Das Pferd kommt zuerst. Immer.

Das bedeutet nicht, dass wir uns über den Haufen rennen oder auf die Füße treten lassen. Es bedeutet aber, dass wir unsere Bedürfnisse nicht über die des Pferdes stellen.

Das Beste für das Pferd ist nicht zwingend das, was von ihm verlangt wird.

Wir haben das Privileg, den Pferden nichts abverlangen zu müssen. Keine sportlichen Leistungen, kein Wettbewerb, kein Erwartungsdruck. Wir nehmen uns Zeit. Das kennen sie nicht und es verblüfft sie. Haben sie es verinnerlicht, dürfen sie zur Ruhe kommen.

Nichts zu erwarten und mehr zu bekommen, als man sich vorstellen konnte: Das ist unser schönstes Geschenk.

Dr. Annely Putz

Erste Vorsitzende

Wichtig ist mir vor allem, den Pferden, diesen großen, sanften und meist viel zu duldsamen Tieren, ein Vertreter ihrer Bedürfnisse zu sein.

Viel zu oft werden lange und still erduldete Leiden als Unrittigkeit, Faulheit oder, wenn das Pferd anfängt sich dagegen zu wehren, als Boshaftigkeit missinterpretiert, obwohl in den meisten Fällen ein Grund vorliegt. 

Wenn man den Grund nicht auf den ersten Blick erkennen kann, so lohnt es sich immer, genauer hinzusehen.

Nicht selten leiden die Pferde unter chronischen Schmerzen, zum Beispiel durch Magengeschwüre, Blockaden oder zahlreiche andere Auslöser.

Dorothea Weber

Tierärztin, Zweite Vorsitzende

Sie gelten als die schnellsten Pferde der Welt, gezüchtet für die Rennbahn. Allem voran sind sie Pferde. Als hoch soziale Herdentiere gibt ihnen das Leben im Kreis der Artgenossen Sicherheit und psychische Stabilität. Erst im Zusammenleben mit anderen Pferden kann das Pferd seine Persönlichkeit zeigen und weiterentwickeln. Kein Mensch, auch nicht der beste Horseman, kann einem Pferd die Gesellschaft unter Seinesgleichen ersetzen.

Anne Bachmaier

Mitglied des Vorstandes, Kassenwartin

Freizeitsportler, die Interesse an einem Ex-Galopper als Reitpferd haben, suchen gezielt nach gesunden Tieren. Wir hingegen haben uns entschieden, Pferde bei uns aufzunehmen, die diese Chance nicht haben. Es sind die schwer- bis gar nicht Vermittelbaren, denen wir beste medizinische Begleitung und Fürsorge zukommen lassen. In den meisten Fällen gelingt die vollständige Wiederherstellung der Gesundheit. Wo dies nicht der Fall ist, können wir Lebensqualität wiederherstellen und dauerhaft erhalten.

Dr. Claudia Veit

Tierärztin, Mitglied des Vorstandes

Es ist uns ein Anliegen, den Pferden einen Lebensraum zur Verfügung zu stellen, der ihren artspezifischen Bedürfnissen so nahe wie möglich kommt. In gepflegten Offenstallanlagen auf weitläufigen Koppelflächen in der Natur, ohne Lärm, in sauberer Luft, ohne Hektik. Die Umgebung, in der sich die Pferde jeden Tag aufhalten, ist ein entscheidender Faktor bei der Wiederherstellung des körperlichen Wohlbefindens.

Alexander Rummel

Tierarzt, Mitglied des Vorstandes

Vor zehn Jahren habe ich meine Vollblutstute Never Tell aus dem Rennbetrieb übernommen und sie ist eine große Bereicherung in meinem Leben. In der Anfangsphase galt es einige gesundheitliche Hürden zu nehmen, ihre Magengeschwüre mussten ausgeheilt werden, sie hatte einen Meniskusschaden, war bei der Beugeprobe auf allen vier Beinen lahm. Im Laufe der Zeit stabilisierte sich ihr Zustand und rückblickend hat sich die Zeit intensiver Fürsorge als Basis für eine intensive Beziehung voller Vertrauen und gegenseitiger Akzeptanz erwiesen.

Nadine Gabe

Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin für Pädiatrische Intensivpflege

Als Pferdetrainerin liegt mein Hauptaugenmerk auf der Schulung des Menschen. Mangelndes Wohlbefinden beim Pferd führt zu innerer Anspannung und diese ist nicht zu beheben, indem man Druck aufbaut und das geplagte Tier mit Umerziehungsmaßnahmen drangsaliert. Im Umgang mit dem Pferd geht es um gegenseitige Wahrnehmung, eindeutige Körpersprache, Sensibilität und ruhige Klarheit. Ein Pferd, das auf diese Weise angesprochen wird, wird Vertrauen aufbauen und sich uns gerne anschließen, wie ein wildlebendes Pferd einem Leittier.

Kathrin Kettner

Pferdetrainerin, Schwerpunkt Mensch